Die Vorstellung ist traumhaft: Martin Ødegaard stemmt am 1. Juni 2024 den Henkelpott in den Nachthimmel des Wembley Stadions. Nach sechs Jahren ohne Champions-League-Fußball gelingt direkt bei der Rückkehr der Triumph – und das auch noch in der eigenen Stadt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario Realität wird, liegt bei 8,7 Prozent. Sagt zumindest der „KI-getriebene Supercomputer“ des Datenanbieters Opta. Zusammen mit Bayern München (10,9 Prozent) sind die Gunners der größte Rivale von Manchester City im Titelkampf der Königsklasse. Dem Vorjahressieger rechnet die High-End-Technologie eine Gewinnchance von 38,9 Prozent aus. Das ist das Ergebnis von 10.000 Simulationen des Turniers, schreibt Opta. Dabei hat ein Algorithmus das Turnier von der Gruppenphase bis hin zum Finale immer wieder durchgespielt.
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Klingt vielversprechend, aber wie verlässlich ist die Vorhersage? Dafür ist ein Blick auf die Vorjahresprognose hilfreich. Die KI berechnete dem Team von Taktik-Guru Pep Guardiola vor dem Beginn der Saison 2022/23 eine Siegchance von 20,7 Prozent. Dahinter waren Liverpool, Real Madrid und Bayern die Favoriten. Wird also im Sommer 2024 statt Ødegaard also abermals ein bierseliger Jack Grealish durch Manchester wanken? Die Antwort lautet: Ja, nein, vielleicht.
Zweite Berechnung, anderer Sieger
Denn spätestens die zweite Berechnung im Vorfeld der K.O.-Spiele macht stutzig. Im Februar 2023 wäre Bayern gegen City das wahrscheinlichste Finale gewesen. In 25,9 Prozent der Simulationen war der deutsche Rekordmeister erfolgreich, in 20,6 Prozent der Scheich-Klub. Dahinter waren Napoli (10,9) und Real Madrid (6,8) die aussichtsreichsten Titelanwärter. Der spätere Finalist Inter Mailand hatte mit 12,4 Prozent hinter den bereits genannten und Liverpool die sechsthöchste Wahrscheinlichkeit auf den Finaleinzug. Die für den Sieg betrug 5,2 Prozent.
Woher der Sinneswandel beim Super-Duper-Deluxe-Computer kam? Das hat mit theoretischer Informatik zu tun, mit Exkursen in die Stochastik: Der Grund liegt im sogenannten Power Ranking. Mit den Daten aus dem Bewertungssystem wird der Algorithmus gefüttert, der hinter den Berechnungen steckt. Das Ranking hat Opta geschaffen, um die Stärke von Teams auf der ganzen Welt vergleichbar zu machen. Das System funktioniert ähnlich wie der Elo-Wert beim Schach oder die FIFA-Weltrangliste. Jedem Team auf der Welt wird ein Wert zwischen null und 100 zugewiesen. Je höher die Zahl, desto besser ist das Team. Nach diesem Spieltagswochenende führt Manchester City die Tabelle mit einem Ranking von 100 an. Dahinter liegen Liverpool (94,1), Bayern (94,1) und Arsenal (93.5).
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